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Change Management

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Change Management: Mit diesen
10
klassischen Mythen
sollten
Sie aufrÀumen

LĂ€ngst nicht an allen Theorien zum Change Management ist tatsĂ€chlich etwas Wahres dran. Viele Unternehmen starten aufgrund falscher Annahmen ein wenig blauĂ€ugig mit ihrem Change-Projekt – was zu einem spĂ€teren Zeitpunkt zu (grĂ¶ĂŸeren) Problemen fĂŒhren kann. Daher ist es wichtig, rechtzeitig ein paar klassische IrrtĂŒmer aufzudecken.


Change-Projekte scheitern in der Praxis regelmĂ€ĂŸig

In der heutigen GeschĂ€ftswelt gibt es nur noch eine wirkliche Konstante – die VerĂ€nderung. Um weiterhin erfolgreich zu sein, ist auch von Unternehmen ein hohes Maß an Wandelbarkeit gefragt. Sie mĂŒssen sich immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen. So Ă€ndern sich auch die Anforderungen der Kundschaft permanent. Sie stellt beispielsweise immer höhere AnsprĂŒche an die Effizienz und die Geschwindigkeit von Prozessen, die VerfĂŒgbarkeit von Produkten sowie die Transparenz von Informationen.

Folge 71

Die 10 klassischen Mythen des Change Managements

Falsche Annahmen und ein unpassendes Mindset tragen dazu bei, dass Change-Projekte in der Praxis 


Falsche Annahmen und ein unpassendes Mindset tragen dazu bei, dass Change-Projekte in der Praxis regelmĂ€ĂŸig scheitern. Um mit Ihrem Projekt Erfolg zu haben, sollten Sie daher unbedingt vorab mit ein paar weit verbreiteten Mythen aufrĂ€umen!

Um den AnsprĂŒchen gerecht zu werden, ist es erforderlich, auch auf dem Gebiet der digitalen Technologien up to date zu bleiben. Sollten Sie vor diesem Hintergrund fĂŒr die nĂ€chste Zeit ein bereichsĂŒbergreifendes Digitalisierungsprojekt planen, haben Sie sich mit Sicherheit auch schon damit auseinandergesetzt, wie Sie Ihr Change Management am besten angehen.
Aber Vorsicht: Immer noch ranken sich einige Mythen um das Thema. Falsche Annahmen und ein unpassendes Mindset tragen dazu bei, dass in der Praxis leider regelmĂ€ĂŸig Change-Projekte scheitern. Um mit Ihrem Projekt Erfolg zu haben, sollten Sie daher unbedingt mit ein paar Klassikern aufrĂ€umen – am besten noch vor Beginn Ihres Change-Projekts. Oder noch besser: Jetzt sofort.

10 klassische Mythen des Change Managements – und wie Sie es besser machen

  1. VerÀnderung ist einfach und lÀuft nebenbei ab

    Ganz klare Antwort: Nein, ganz und gar nicht. Eine VerĂ€nderung bedeutet zunĂ€chst einmal, dass die Beteiligten ihre Komfortzone verlassen mĂŒssen. Und das ist nie ganz einfach, oder? Das liegt daran, dass Menschen Gewohnheitstiere sind und sich im ersten Moment immer eher schwer tun, bereits gelernte Verhaltensweisen zu Ă€ndern. Ein einfaches Beispiel: Sie verlangen von einigen Mitarbeitenden von heute auf morgen, dass sie ihre jahrelang gewohnten ArbeitsplĂ€tze im BĂŒro wechseln. Klingt belanglos, ist fĂŒr einige Mitarbeitende anfangs jedoch sicher eine kleine Herausforderung.

    Auch im Change-Projekt mĂŒssen Ihre Mitarbeitenden ihre gewohnten, eingespielten ArbeitsablĂ€ufe gegen das „neue Unbekannte“ eintauschen. Wenn etwas unbekannt ist, löst das bei vielen Menschen zudem Ängste aus, da sie die neue Situation weder einschĂ€tzen noch selbst kontrollieren können. Bis sich der zukĂŒnftige Zustand im Unternehmen – der ja durch das Change-Projekt erreicht werden soll – eingestellt hat, ist das fĂŒr die einzelnen Beteiligten, die Teams sowie die Organisation an sich ein anstrengender Prozess. Wer also behauptet, eine VerĂ€nderung könne einfach ohne viel Aufwand neben dem TagesgeschĂ€ft im Hintergrund ablaufen, hat höchstwahrscheinlich noch nie einen solchen Prozess miterlebt. Oder verschließt die Augen vor der RealitĂ€t.

  2. Ein guter Plan regelt das schon

    NatĂŒrlich ist ein guter, sorgfĂ€ltig ausgearbeiteter Plan ein wichtiger Erfolgsfaktor fĂŒr ein Change-Projekt. Er sorgt fĂŒr den notwendigen Überblick und verschafft ein GefĂŒhl der Sicherheit – darauf dĂŒrfen Sie also auf keinen Fall verzichten. Jedoch können Sie das Ganze beim besten Willen nicht bis ins kleinste Detail planen und dann genau so strukturiert auch umsetzen. Das funktioniert vielleicht sehr gut bei der Feier zum zehnjĂ€hrigen JubilĂ€um des Unternehmens, fĂŒr die es einen klaren Ablauf mit festen Programmpunkten gibt, an die man sich auch halten kann.

    Ein Change-Prozess verlÀuft jedoch nicht linear. Einige Schwierigkeiten werden erst im Laufe des Prozesses sichtbar und verlangen von Ihnen, dass Sie das Vorgehen immer wieder dynamisch an die neue Ist-Situation anpassen. Das ist völlig normal! Typischerweise wird zwischen sieben verschiedenen Phasen der VerÀnderung unterschieden:

    7 Phasen einer VerÀnderung
    Die sieben Phasen einer VerĂ€nderung – das „Tal der TrĂ€nen“ ĂŒberwinden.
  3. Hauptsache die Technologie stimmt

    Bei Ihrem Projekt zur digitalen Transformation dreht sich natĂŒrlich alles um die neue Technologie
 oder? Das stimmt nur auf den ersten Blick, oberflĂ€chlich betrachtet! Die Einstellung, dass der Erfolg Ihres Change-Projekts alleine durch eine funktionierende neue Software bestimmt wird, kann schnell zu einem Hindernis werden. Denn so kann es passieren, dass Sie den menschlichen Aspekt unterschĂ€tzen. Am Ende sind es nĂ€mlich die Endanwendenden, die sich an neue Strukturen, AblĂ€ufe und Denkweisen anpassen mĂŒssen. FĂŒhrt das Unternehmen zum Beispiel ein Upgrade auf eine neue Software-Version durch, mĂŒssen sie sich unter UmstĂ€nden zunĂ€chst an eine neue BenutzeroberflĂ€che und eine andere Navigation gewöhnen.

  4. Die Kundschaft hat damit nichts zu tun

    Wie geht es eigentlich Ihren Kundinnen und Kunden mit Ihrem VerĂ€nderungsprozess? Welche Sorgen beschĂ€ftigen sie? Welche konkreten Bedenken Ă€ußern sie Ihnen gegenĂŒber? Inwiefern werden sie von den VerĂ€nderungen in Ihrem Unternehmen beeinflusst oder mĂŒssen sogar selbst prozessuale VerĂ€nderungen vornehmen?

    Mit diesen Fragen setzen sich viele Unternehmen nicht ausreichend oder viel zu spĂ€t auseinander. Doch in den meisten FĂ€llen soll mit der VerĂ€nderung ja auch erreicht werden, dass die Zusammenarbeit mit der Kundschaft noch besser wird. Warum sollten Sie sie also bei Ihrem Vorhaben nicht berĂŒcksichtigen?

  5. Die VerÀnderung ist eine einmalige Sache

    Ein Change-Projekt hat ein festes Datum, an dem es startet und ebenfalls eines, an dem es endet? Nein, das ist ein weiterer Irrglaube, denn hierbei handelt es sich keineswegs um einen abgeschlossenen Prozess wie bei der Betriebsfeier, die nach dem letzten Programmpunkt vorbei ist und wo nach dem AufrĂ€umen alle nach Hause gehen. Und wo man anschließend erst wieder auf den nĂ€chsten Anlass zum Feiern warten muss. VerĂ€nderung dagegen findet heutzutage in Unternehmen dauerhaft statt. Anders wĂ€ren Sie auch gar nicht in der Lage, auf die sich stĂ€ndig Ă€ndernden Bedingungen der MĂ€rkte zu reagieren. Und sollte sich herausstellen, dass neu etablierte Strukturen und Prozesse Ihres Change-Projektes nicht so funktionieren, wie erwartet, mĂŒssen Sie gegebenenfalls „nachjustieren“.

  6. Die FĂŒhrungskrĂ€fte bleiben im Hintergrund

    Die FĂŒhrungsebene sollte unbedingt in den VerĂ€nderungsprozess involviert werden. Sie ist schließlich am besten mit der ĂŒbergeordneten Unternehmensstrategie vertraut, an der sich das Change-Projekt orientiert. So können die FĂŒhrungskrĂ€fte die Richtung des VerĂ€nderungsprozesses vorgeben. Außerdem ist es wichtig fĂŒr die Motivation der Mitarbeitenden, zu sehen, dass die FĂŒhrungskrĂ€fte mehr zum Wandel beitragen, als nur große Reden mit inhaltslosen Phrasen zum Besten zu geben. Um die Mitarbeitenden durch den Prozess zu begleiten und sie optimal zu unterstĂŒtzen, sollten FĂŒhrungskrĂ€fte verschiedene Rollen ausfĂŒllen – unter anderem werden sie dabei zu Botschaftenden und zu Vermittelnden.

  7. Nur große Schritte fĂŒhren ans Ziel

    FĂŒhrungskrĂ€fte stehen im Change-Projekt oft unter Druck, möglichst schnell möglichst viel erreichen zu mĂŒssen. Dadurch haben sie manchmal das GefĂŒhl, alle Neuerungen auf einen Schlag umsetzen zu mĂŒssen. Das ist der falsche Ansatz: Small Steps eignen sich besser, um eine grĂ¶ĂŸere VerĂ€nderung im Unternehmen zu etablieren als ein Big Bang-Projektansatz. Warum ist das so? Ganz einfach: Das große Projektziel scheint fĂŒr viele Mitarbeitende meist in weiter Ferne zu liegen: „Bis wir da hinkommen, dauert es ja eine Ewigkeit! Ist das ĂŒberhaupt zu schaffen?“

    Kleine Meilensteine erscheinen dagegen machbarer und sind gut zu erreichen. So sind zudem Erfolge viel schneller sichtbar, was wiederum motiviert, auch die zukĂŒnftigen Meilensteine erreichen zu wollen. Alles Schritt fĂŒr Schritt! Wenn Sie die bisher erfolgreich absolvierten Meilensteine im Unternehmen feiern, sorgt das fĂŒr Extra-Motivation.

  8. Emotionen spielen keine Rolle

    Wenn Sie Ihre Mitarbeitenden wirklich fĂŒr das anstehende Change-Projekt gewinnen wollen, reicht es nicht aus, ihnen pure Fakten und einen Haufen Zahlen zu prĂ€sentieren und damit nur rein rationale GrĂŒnde fĂŒr die VerĂ€nderung vorzubringen. Nein, Ihre Aufgabe ist es, Emotionen bei ihnen zu wecken – und zwar die richtigen Emotionen! Was bedeutet das? Es wĂ€re in jedem Fall falsch, den Mitarbeitenden durch die Schilderung möglicher Horrorszenarien, was alles im Projekt schiefgehen kann, Angst zu machen. Das wĂ€re kontraproduktiv, denn dann wĂŒrden die Mitarbeitenden instinktiv WiderstĂ€nde gegen die VerĂ€nderung aufbauen. Angst fĂŒhrt dazu, dass man sich an alten Verhaltensmustern festklammert wie an den rettenden Strohhalm – und gerade das wollen Sie mit Ihrem Projekt ja verhindern.

    Mitarbeitende unzufrieden im BĂŒro
    Mitarbeitende, die WiderstÀnde gegen die VerÀnderung entwickeln.

    Mit den richtigen Emotionen werden die Mitarbeitenden hingegen die notwendige Energie und im Idealfall sogar Begeisterung fĂŒr die anstehende VerĂ€nderung entwickeln. Sie mĂŒssen also schaffen, sie zu inspirieren und ihnen den individuellen sowie spĂŒrbaren Nutzen vor Augen zu fĂŒhren. Dazu mĂŒssen die Mitarbeitenden zwar die hohe Bedeutung des Projekts begreifen, jedoch in einem positiven Rahmen mit einem Maß an Anstrengung, dem sie sich gewachsen fĂŒhlen. Eine Gratwanderung. Doch wenn Sie die hinbekommen, ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden, sich proaktiv einzubringen und die VerĂ€nderung auch selbst voranzubringen.

  9. Vereinzelter Widerstand ist egal

    Im Laufe des Projekts stellen Sie fest, dass der Großteil Ihrer Mitarbeitenden der VerĂ€nderung eher positiv gegenĂŒbersteht. Sehr gut! Jedoch merken Sie nach und nach auch, dass sich vereinzelt GrĂŒppchen bilden, die offensichtlich lieber am Status quo festhalten wĂŒrden und eine Art „Widerstandskoalition“ bilden. Was tun Sie, wenn Sie eine solche Entwicklung beobachten? Es ignorieren, in der Hoffnung, dass sich das Ganze schon von selbst klĂ€rt und die Mitarbeitenden irgendwann automatisch ihre Meinung Ă€ndern? Immerhin handelt es sich ja nur um ein paar wenige Personen. Auf keinen Fall sollten Sie das unterschĂ€tzen! Auch die Anliegen kleinerer Gruppen mĂŒssen Sie berĂŒcksichtigen, um den Erfolg des Gesamtprojekts sicherzustellen. Denn was wĂ€re, wenn diese Mitarbeitenden auf einmal ihre Projektaufgaben nicht oder nur halbherzig erledigen? Oder wenn sie andere, bislang von der VerĂ€nderung ĂŒberzeugte Mitarbeitende mit ihrer negativen Einstellung „anstecken“?

  10. „No News is Good News“

    Kennen Sie den Spruch „No News is Good News“ (wörtlich ĂŒbersetzt: „Keine Nachrichten sind gute Nachrichten“)? Im Kontext Change Management soll Sie dieser Satz dazu ermahnen, Ihre Mitarbeitenden durchgĂ€ngig ĂŒber die Projektfortschritte auf dem Laufenden zu halten. Denn wenn sie zu lange nichts Neues hören, fĂŒhrt das bei den Mitarbeitenden hĂ€ufig zu Unsicherheiten und möglicherweise auch zu Angst. Dann fantasieren sie sich im Kopf nĂ€mlich irgendwann ihre ganz eigene Wahrheit zusammen, anstatt dass sie davon ausgehen, dass einfach alles gut lĂ€uft. Seien Sie möglichst ehrlich zu den Beteiligten, auch wenn Sie ab und zu ein paar „Bad News“ ĂŒberbringen mĂŒssen. Auch die gehören zum Prozess dazu.

Gutes Change Management ist eine Herausforderung – aber kein Hexenwerk

Eine VerĂ€nderung ist ein dynamischer Prozess – sie zu steuern und umzusetzen auch. Um ein Hexenwerk handelt es sich dennoch nicht. Man könnte viel eher sagen: Change Management ist eine komplexe Aufgabe, die Sie in vielen Bereichen herausfordert und fĂŒr die Sie die richtigen Ressourcen aufbringen mĂŒssen.

Besonders wichtig ist es, sich umfassend mit der menschlichen Seite zu beschĂ€ftigen und sich nicht ausschließlich auf die Technologien zu fokussieren. BerĂŒcksichtigen Sie dabei auch die verschiedenen Phasen des Prozesses, die Ihre Mitarbeitenden durchlaufen.

Was Sie bei Ihrem Change-Projekt außerdem beachten sollten:

Wenn Sie das alles berĂŒcksichtigen, bleibt am Schluss nur noch zu sagen: „No guts no glory.“ Denn jede grĂ¶ĂŸere VerĂ€nderung erfordert Mut.

Neuer Weg alter Trott
Neue Wege einschlagen, um dem alten Trott zu entkommen.