Sofort-Kontakt

Kopfzeilen-Bild
Kopfzeilen-Filter
Kopfzeilen-Schräge

Lebenslanges Lernen

Kopfzeilen-Anführungszeichen Man lernt nie aus Kopfzeilen-Anführungszeichen

Die Vergessenskurve überlisten wie Sherlock Holmes 6 unglaublich
effektive Tricks, mit denen
Sie Gelerntes
besser behalten

Geht es Ihnen auch so, dass Sie neues Wissen manchmal viel zu schnell wieder ver­ges­­sen? Die gute Nachricht: Das ist völlig normal! Die zweite gute Nachricht: Daran lässt sich arbeiten. Es gibt verschiedene Tricks, mit denen sich die Inhalte besser behalten und ins Langzeitgedächtnis befördern lassen. Einen davon machte sich sogar der Detektiv Sherlock Holmes 🕵️‍♂️ zunutze…


Die Fülle an Infos im Alltag und ihre Auswirkungen auf unser Gedächtnis

Smartphones und Tablets ermöglichen es uns heutzutage, in kürzester Zeit an alle beliebigen Informationen zu gelangen. Das ist in ganz vielen Situationen sehr hilfreich – und mit der KI kommen noch ganz neue Möglichkeiten dazu.

Damit nehmen wir unglaublich viele Daten auf, die es zu speichern gilt. Das führt gleichzeitig dazu, dass wir uns an analoge Informationen und Wissen aus dem Alltag oft nicht mehr so gut erinnern können. Dieser Effekt lässt sich sehr gut mit der Vergessenskurve nach Ebbinghaus erklären.

Die Vergessenskurve nach Ebbinghaus

Die „Ebbinhaussche Kurve“ zeigt, in welchen zeitlichen Abständen Menschen welchen Prozentsatz des neu aufgenommenen Wissens behalten bzw. wieder vergessen.

Vergessenskurve nach Ebbinghaus
Die Ebbinghaussche Kurve: So schnell geht neues Wissen wieder verloren.

Laut Ebbinghaus lassen sich schon 20 Minuten nach dem Lernen nur noch 60 Prozent des Wissens abrufen. Nach einer Stunde sind bereits 55 Prozent wieder aus dem Gedächtnis verschwunden. Nach 24 Stunden erinnern wir uns nur noch an 34 Prozent der Informationen und sechs Tage nach dem Erlernen sind nur noch 23 Prozent abrufbar.

Hätten Sie das gedacht? Aus diesem Grund verschwinden auch Informationen wie Namen von Personen, die sich bei Ihnen vorgestellt haben, Adressen und Passwörter häufig schnell wieder aus dem Kopf. Oder man erinnert sich nur an Bruchstücke davon. Es wäre schön, wenn man länger etwas von dem Gelernten hätte, oder? Daran können Sie auch tatsächlich arbeiten: Ihrem Erinnerungsvermögen lässt sich mit den folgenden sechs Tricks auf die Sprünge helfen.

Sechs effektive Tricks, die Ihnen helfen, Lerninhalte besser zu behalten

Trick 1: Sich Informationen selbst abfragen – seien Ihr eigener Lehrer!

Der erste Trick ist sehr simpel und leicht umsetzbar: Sagen Sie sich die gelernten Inhalte immer wieder laut auf, als würden Sie sich selbst vor einer Prüfung abfragen.

Beim lauten Aussprechen überprüfen Sie auf der einen Seite noch einmal, ob Sie wirklich alles verstanden haben und können Ihre Informationen bei Bedarf korrigieren. Darüber hinaus hilft dieses Vorgehen, dass sich die Informationen tiefer im Gedächtnis 🧠 festsetzen.

Trick 2: Strukturiertes Vorgehen – Texte effektiver erfassen mit der SQ3R-Methode

Die SQ3R-Methode besteht aus fünf Schritten. Jeder der Buchstaben des Begriffs steht hierbei für ein englisches Wort: Survey (Überblicken), Question (Fragen), Read (Lesen), Recite (Wiedergeben) und Review (Überprüfen).

Im ersten Schritt verschaffen Sie sich zunächst einen groben Überblick über die Informationen. Im zweiten Schritt geht es dann darum, an den richtigen Stellen passende Fragen zu stellen.

In Schritt 3 lesen Sie den Text wirklich aktiv. Dabei ist es hilfreich, besonders wichtige Aspekte farblich zu markieren. Orientieren Sie sich dabei vor allem an den Fragestellungen des zweiten Schrittes. Welche Sätze sind wichtig, um die Bedeutung des Texts zu erfassen? Welche Schlüsselbegriffe 🔑 gibt es?

Der vierte Schritt besteht daraus, zu rekapitulieren: Nachdem Sie einen Abschnitt gelesen haben, machen Sie eine kurze Pause und versuchen Sie, die wichtigsten Informationen und Antworten auf Ihre Fragen in eigenen Worten zusammenzufassen. Vielleicht sprechen Sie sie sogar laut aus (siehe Trick 1). Diese aktive Wiederholung hilft Ihnen dabei, das Gelesene zu verinnerlichen.

Und im letzten Schritt geht es darum, dass Sie Ihre Zusammenfassungen regelmäßig überprüfen. Konzentrieren Sie sich auf die zentralen Aspekte und finden Sie heraus, ob Sie Ihre Fragen noch immer beantworten können. Führen Sie diesen Schritt kurz nach dem Lesen und dann in regelmäßigen Abständen durch.

Versuchen Sie, die fünf Phasen der SQ3R-Methode zu einem festen Bestandteil Ihrer Leseroutine zu machen. Mit der Zeit wird es Ihnen dann immer leichter fallen, die einzelnen Schritte automatisch durchzuführen. Wenn Sie diese Methode verinnerlicht haben, können Sie den Inhalt jedes Texts effektiver erfassen und anwenden.

Trick 3: Räumliches Erinnerungsvermögen – Wissen mit der Loci-Methode verinnerlichen

Das Prinzip der Loci-Methode: Sie verknüpfen Fakten, Informationen oder Zahlen auf spielerische Art und Weise mit bekannten Orten in Ihrer vertrauten Umgebung. Die Methode macht sich das räumliche Erinnerungsvermögen zunutze. „Loci“ bedeutet nämlich so viel wie „Ort“ bzw. „Platz“.

Der berühmte Roman-Detektiv Sherlock Holmes 🕵️‍♂️ verfügte über einen richtigen „Gedächtnispalast“, in dem er zahlreiche Erinnerungen an vergangene Unterhaltungen oder Informationen über Personen aufbewahrte. Das half ihm entscheidend dabei, knifflige Fälle zu lösen.

So funktioniert die Loci-Methode:

Wählen Sie einen Ort, den Sie sehr gut kennen und sogar im Schlaf beschreiben könnten. Zum Beispiel Ihre Wohnung. Visualisieren Sie eine feste Route durch diesen Ort. Zum Beispiel stellen Sie sich vor, wie Sie von der Eingangstür durch den Flur ins Wohnzimmer laufen, von dort in die Küche, danach ins Schlafzimmer, dann ins Badezimmer und anschließend auf den Balkon.

Denken Sie sich anschließend für jede dieser Stationen eine lebhafte, ungewöhnliche Szenerie aus. Diese Bilder prägen sich besonders gut ins Gedächtnis ein. Anschließend verknüpfen Sie die einzelnen Stationen jeweils mit einer Information, die Sie sich merken möchten. Das können auch Zahlen oder Fakten sein. Geht es zum Beispiel um den Supermarkt-Einkauf, könnte das Ganze so aussehen:

  • Eingangstür: Stellen Sie sich vor, dass ein riesiges Brot 🍞 Ihre Eingangstür blockiert.
  • Flur: Im Flur steht ein Esel und frisst Spaghetti 🍝 aus der Garderobe.
  • Wohnzimmer: Auf dem Sofa sitzt ein riesiges Huhn und legt Eier. 🥚
  • Küche: Überall in der Küche hängen Äpfel 🍎 von der Decke.
  • Schlafzimmer: Das Bett ist mit Orangensaft 🥤 gefüllt wie ein Swimming-Pool.
  • Badezimmer: Im Waschbecken wächst frischer Spinat. 🥬
  • Balkon: Auf dem Balkon schmilzt ein großer Schokoriegel 🍫 in der Sonne.

Gehen Sie in Gedanken die gesamte Route mehrmals durch. Wichtig ist, dass Sie jedes Mal dieselbe Reihenfolge wählen. Immer, wenn Sie eine Station erreichen, rufen Sie sich das dort gespeicherte Bild und die damit verknüpfte Information ins Gedächtnis.

Die Route kann Ihnen nicht nur für Ihre gedankliche Einkaufsliste, sondern in allen möglichen Bereichen, in denen Sie sich Informationen merken müssen, weiterhelfen. So können Sie mithilfe der Loci-Methode eine große Menge an Informationen strukturiert und effektiv speichern und bei Bedarf wieder abrufen.

Trick 4: Mit Mindmaps das Wissen visualisieren und verknüpfen

Diese Lernmethode kennen Sie zum Beispiel aus der Schule. Beim Mindmapping geht es darum, Ideen zu visualisieren – und zwar in vereinfachter und anschaulicher Form. Das wirkt sich auf mehrere Arten positiv auf die Gedächtnisleistung aus.

In Mindmaps werden Assoziationen und Verknüpfungen zwischen verschiedenen Informationen sichtbar. Das Gute daran: Ihr Gehirn erinnert sich leichter an Informationen, die miteinander in Verbindung stehen. Mindmaps organisieren Informationen zusätzlich hierarchisch – beginnend mit dem zentralen Thema verzweigen sie sich in Unterthemen und Details. Diese Hierarchie hilft Ihnen, die Struktur der Informationen besser zu verstehen und sich daran zu erinnern. Die Erstellung einer Mindmap erfordert zudem Konzentration und Fokussierung auf das Thema. Dadurch hinterfragen Sie die Inhalte noch einmal, was das tiefere Verständnis fördert.

Trick 5: Wissen an andere weitergeben

Wenn Sie andere an Ihrem Wissen teilhaben lassen und es ihnen erklären, profitiert auch Ihr eigenes Gedächtnis in hohem Maße davon. Hierbei ist es notwendig, dass Sie die Informationen in Ihren eigenen Worten wiedergeben und sie mit Ihrem bestehenden Wissen verknüpfen. Dies nennt man elaborative Wiederholung. Indem Sie Wissen erklären, setzen Sie es in einen Kontext und wenden es an. Beim Erklären können außerdem Fragen und Rückmeldungen der anderen Personen dabei helfen, dass Sie Ihr Wissen überdenken und mögliche Unklarheiten beseitigen.

Trick 6: Widerholen, wiederholen, wiederholen…

Der wohl simpelste Trick zum Schluss ist ziemlich selbsterklärend: Wiederholen Sie das Gelernte immer und immer wieder. 😁 Je häufiger Sie das manchen, desto länger werden Sie sich irgendwann an die Informationen erinnern können.

Überlisten Sie die Vergessenskurve wie Sherlock Holmes

Wenn Sie diese Tricks gezielt anwenden, lässt sich die eigene Gedächtnisleistung optimieren, sodass Sie Informationen und Lerninhalte länger abspeichern können, als es die Vergessenskurve voraussagt.

Die einzelnen Tricks lassen sich beliebig einsetzen und effektiv miteinander kombinieren. Welche Tricks haben Sie schon einmal im Alltag ausprobiert und für gut befunden? Haben Sie schon Ihren eigenen Gedächtnispalast gebaut? 🕵️‍♂️

Sherlock Holmes
Sherlock Holmes hat die Vergessenskurve mit seinem Gedächtnispalast überlistet. Welchen Trick wenden Sie an?